Bis jetzt hatte mir der Wahlkampf, trotz der vielen stressigen Stunden, sehr viel Spaß gemacht. Die Gespräche an den Infoständen waren überwiegend positiv und die ein oder andere Diskussion immer sehr sachlich geführt. Bei den Plakatierrunden gab es zwar den ein oder anderen fragwürdigen Spruch, aber mindestens genauso viele nette Gespräche.
Heute Morgen musste ich nun allerdings folgenden Zeitungsartikel lesen:

Auf den genauen Inhalt möchte ich hier gar nicht weiter eingehen, wer exakt wissen will, worum es geht, kann einfach auf den Link klicken. Ich muss aber sagen, dass ich mächtig enttäuscht bin. Enttäuscht vom Verhalten der Genossin, aber auch enttäuscht von der Aufmerksamkeit, die dieses Vorkommnis offenbar erzeugt. Erst einmal möchte ich klarstellen, dass ich mich von jeder Art des Vandalismus distanziere und das schließt die Zerstörung von Wahlplakaten anderer Parteien mit ein.
Wir leben in einer Demokratie und es ist das gute Recht jeder für die anstehenden Wahlen zugelassenen Partei, dass sie Werbung für sich machen darf. Es gibt dafür ein paar Regeln, wo plakatiert werden darf und wo nicht, in manchen Kommunen ist auch die Anzahl der Plakate pro Partei begrenzt. Aber nur weil einem nicht gefällt, was auf einem Plakat steht oder weil man die beworbene Partei ablehnt, darf man sich nicht an dem Plakat vergreifen. Das ist ganz schlechter Stil (und genau genommen ja auch eine Straftat).
Der Vorstand des DIE LINKE. Kreisverband Apolda-Weimar hat bereits ein Statement zum Vorfall abgegeben. Damit sollte es jetzt aber auch gut sein. Die CDU hat die Möglichkeit die betroffene Genossin anzuzeigen und so die Sache in die Hand der Justiz zu geben. Dies wäre durchaus legitim.
Was mich nun allerdings ärgert ist die Art und Weise, wie dieser Vorfall in den Printmedien und den Social Media breitgetreten wird. Wenn der Landeschef der Thüringer CDU, Mike Mohring sich per Twitter zu Wort meldet und in seinem Post den Ministerpräsidenten, der mit dem Vorfall nun wirklich nichts zu tun hat, und auch gleich noch die Springerpresse verlinkt, dann merkt man schon, dass hier ein ärgerlicher Einzelfall hochskandalisiert werden soll.

Sehr geehrter Herr Mohring, bitte bleiben auch Sie beim Wahlkampf sachlich und versuchen Sie nicht etwas künstlich aufzubauschen, was es gar nicht wert ist, länger als eine Stunde darüber zu diskutieren. Der Vorfall ist bedauerlich, aber ich denke, am Ende hat sich unsere Genossin mit Sicherheit mehr selbst geschadet (und damit wahrscheinlich auch unserer Partei), als Ihrer Partei. Von daher zeigen Sie Anstand und lassen Sie es gut sein. Gern übernehme ich die Kosten für das zerstörte Plakat und hänge höchstpersönlich einen Ersatz an die nun leere Stelle in der Tiefurter Allee.